Kindesvernachlässigung: Fürsorgepraxis gestern und heute
Ist das Kindeswohl durch Vernachlässigung gefährdet, sind staatliche Eingriffe in die Familie legitim. Der Begriff "Kindesvernachlässigung" variiert indessen nach Zeit und Disziplin. Historische Praxen zeigen, wie notwendig sorgfältige Analysen gegenwärtiger Entscheidungsprozesse hinsichtlich Familienbild und Geschlechterordnung sind.
Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)
Unter dem Begriff "Kindesvernachlässigung" wurden und werden zum Schutz betroffener Kinder weitreichende Eingriffe in Familien legitimiert. Die Fürsorgepraxis variiert indessen nach Zeit und Disziplin erheblich. Historische Praxen zeigen auf, dass es notwendig ist, auch gegenwärtige Entscheidungsprozesse genau unter die Lupe zu nehmen. Wir analysieren Merkmale, Mechanismen und Wirkungsweisen in Fällen von Kindesvernachlässigung. Unser Ziel ist es, mögliche Ursachen für integritätsverletzende und -schützende Praxen zu identifizieren. Dazu analysieren wir in fünf Kantonen aktuelle politische/öffentliche Diskurse und Expertendiskurse (2019) zu Familie, Erziehung und Mutterschaft, setzen diese in Beziehung mit vergangenen (2009/2010) und stellen diesen die Perspektive betroffener Mütter gegenüber.
Resultate
Die Zusammenfassung der Ergebnisse zu diesem Projekt finden sich hier:
Originaltitel
Welfare practice in response to child neglect: Reconstruction and analysis of the discourse on family, childrearing, and motherhood