Integriert oder ausgeschlossen? Die Geschichte der Gehörlosen
Wie weitere Minderheiten sind auch Gehörlose von der Sozialpolitik und vom Ausbau des Wohlfahrtsstaates in vielerlei Hinsicht betroffen – einige zu ihrem Vorteil, andere auf schädigende Weise durch Zwangsmassnahmen. Über lange Zeit hinweg wurden Behinderung und Inanspruchnahme von Dienstleistungen gleichgesetzt mit Bedürftigkeit und Hilflosigkeit –unsere Studie hinterfragt diese Praxis.
Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)
Die Geschichte der Gehörlosen in der Schweiz ist noch kaum erforscht: Wir wissen wenig darüber, inwiefern Gehörlose von Fürsorgepraktiken betroffen waren oder wie sich die Praktiken und Vorurteile regional unterschieden. Es ist auch nicht bekannt, welche Fürsorgemassnahmen sich an Gehörlose richteten und welche Auswirkungen sie auf deren Psyche und Lebensverlauf hatten. Ziel ist es, diese Bereiche zu identifizieren und sie mit denjenigen Sozialpraktiken zu vergleichen, die sich an andere vulnerable Gruppen richten, so z.B. an Menschen mit körperlichen oder intellektuellen Beeinträchtigungen. Wir analysieren ihre Auswirkung auf die Gegenwart und decken, zusammen mit unserem Projektpartner, dem SGB-FSS, die wichtigsten Handlungsfelder und Verbesserungsmöglichkeiten auf. Wir stellen auch die Informationsverbreitung sicher. Hierbei legen wir ein besonderes Augenmerk auf die linguistische Vielfalt von gesprochener und Gebärdensprache in der Schweiz und gehen auf kulturelle Traditionen im Zeitraum seit 1900 ein.
Resultate
Die Zusammenfassung der Ergebnisse zu diesem Projekt finden sich hier:
Originaltitel
Deaf people within the Swiss Mixed Economy of Welfare since 1900