Forschungsprojekt zur Unterbringung in Pflegefamilien abgeschlossen
In der Schweiz wurden Kinder oft unrechtmässig von ihren Familien getrennt. Die Beachtung internationaler Standards hat dazu beigetragen, dass die Entscheidungsfindung professionalisiert wurde.
Während vieler Jahre wurden Kinder in der Schweiz oft gegen den Willen ihrer Eltern fremdplatziert. Entscheidungen über die Herausnahme von Kindern aus ihrer Familie und über die Unterbringung in Pflegefamilien in der Schweiz entsprachen oft nicht den internationalen Standards. Erst mit der Übernahme solcher Standards konnte ein klarer Rahmen geschaffen werden, der Zwangsmassnahmen unter bestimmten Bedingungen zuliess. Standards wie die Haager Konventionen, die UNO-Kinderrechtskonvention oder die Quality4Children-Standards hatten einen grossen Einfluss.
Das Forschungsprojekt verglich die Gesetzgebung, die Politik und die Praktiken in der Schweiz mit internationalen Standards. Die Schweiz hat sich diesen insgesamt angeglichen, wie beispielsweise bei der Professionalisierung der Entscheidungsfindung oder der Unterstützung von Pflegefamilien. Wie die Forschung aufzeigt, sind jedoch immer noch Verbesserungen notwendig. Die Standards werden von Fachpersonen oft als abstrakt und teils schwer einhaltbar wahrgenommen. So könnten die Bemühungen in den Bereichen Prävention und Wiedereingliederung in die Familie verstärkt werden.